Entwicklung des Wohnungsbestandes

Ausschuss für Wohnungswesen und Modernisierung

Anfrage der Fraktion DIE LINKE.Düsseldorf zur Sitzung des Ausschusses für Wohnungswesen und Modernisierung am 21.09.2020:

Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindung werden öffentlich gefördert, um für Haushalte mit geringem Einkommen preiswerten Wohnraum bereitzustellen. Rund die Hälfte aller Düsseldorferinnen und Düsseldorfer haben aufgrund der Höhe ihres Einkommens einen Anspruch auf eine solche Sozialwohnung.

Der großen Zahl der Anspruchsberechtigten steht in Düsseldorf allerdings ein Angebot an Sozialwohnungen gegenüber, das sich innerhalb von 15 Jahren mehr als halbiert hat: 2005 gab es noch über 34.000 Sozialwohnungen; zu Beginn des Jahres 2019 lag ihre Zahl bei 15.513. Es ist darum mittlerweile kaum mehr möglich, eine solche Wohnung zu finden. 

Die Sozialwohnungen machten laut Verwaltung immer noch nur 4,35 Prozent des Gesamtbestandes der Wohnungen in Düsseldorf aus. Deshalb fragt DIE LINKE nach den 2019 aus der Preisbindung gefallenen Wohnungen.

Dem geringen Angebot an Sozialwohnungen steht die Preisspirale am Wohnungsmarkt gegenüber.  Laut dem Bündnis für bezahlbaren Wohnraum Düsseldorf berichten immer mehr Mieterinnen und Mieter von Versuchen, Gebäude durch Eigenbedarfsanmeldungen zu „entmieten“.  Oft werden die Wohnung anschließend saniert und teuer weiterverkauft oder für deutlich höhere Mieten erneut vemietet. Ein Beispiel für Entmietungsversuche ist die Vermieterfamilie Himmels. Sie kündigte wegen angeblichen Eigenbedarfs eines einzigen Familienmitglieds gleich den MieterInnen und Mietern mehrerer Wohnungen. Dem schob das Gericht am 1. September einen Riegel vor.

DIE LINKE Ratsfraktion möchte mit dieser Anfrage klären, ob sich ein Anstieg der Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen in Düsseldorf feststellen lässt.

Im „Datenblatt Wohnungsmarkt 2019“ des Düsseldorfer Amtes für Statistik und Wahlen wird auf Basis der Daten von Stadtwerke Düsseldorf AG ein stetiger Anstieg des Wohnungsleerstands in Düsseldorf zwischen 2014 und 2018 festgestellt. 2018 betrug demnach die Leerstandsquote 3,8 Prozent, was bei einem damaligen Wohnungsbestand von 358.111 Wohnungen einer Zahl von  13.608 leerstehenden Wohnungen in Düsseldorf entspricht.

DIE LINKE Ratsfraktion Düsseldorf fragt an:

  1. Wie viele öffentlich geförderte Wohnungen sind 2019 aus der sozialen Mietpreis- und Belegungsbindung gefallen und wie hat sich dadurch der Bestand der geförderten Wohnungen zum Gesamtbestand der Wohnungen entwickelt?
     
  2. Wie viele Wohnungen wurden seit 2015 von Miet- in Eigentumswohnungen umgewandelt bzw. für wie viele Wohnungen wurden in diesem Zeitraum Teilungserklärungen eingereicht?
     
  3. Wie viele Wohnungen in Düsseldorf standen laut Amt für Statistik und Wahlen in 2019 (auf Basis von Daten der Stadtwerke Düsseldorf AG) mehr als drei Monate leer?

Mit freundlichen Grüßen
 

Mbulelo Dlangamandla                   Peter Kirchner

 

Antwort der Verwaltung am 21.09.2020 (Beigeordneter Zaum)

zu Frage 1: Im Jahr 2019 endeten die Bindungen für insgesamt 482 Mietwohnungen; gefördert wurden 469 Wohnungen, für 27 weitere Wohnungen wurden Belegungsrechte im Bestand angekauft. Damit ist der Wegfall von Belegungsbindungen kompensiert worden. Der Bestand an öffentlich geförderten Mietwohnungen liegt derzeit bei 15.617. Daten zum aktuellen Gesamtwohnungsbestand liegen noch nicht vor. Angaben zum Verhältnis geförderter Wohnungen zum Gesamtwohnungsbestand sind daher nicht möglich.

zu Frage 2: Daten zur Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen, bzw. zu Teilungserklärungen liegen nicht vor.

zu Frage 3: Die durch Auswertung der Stromzähler ermittelte Leerstandsquote (Leerstand mehr als 3 Monate) lag im Jahr 2019 bei 4%.