Kostenloses Einsammeln von Biomüll und Bau einer Vergärungsanlage

Ausschuss für Umweltschutz


Haushaltsantrag der Fraktion DIE LINKE zur Sitzung des Ausschusses für Umweltschutz am 18.11.2010:

Produkt 056 561 020    
Sachkonto 10000 7853000

Die Stadt beauftragt die AWISTA mit der kostenlosen Aufstellung von Biotonnen und stellt hierfür ausreichend Mittel zu Verfügung. Die Restmülltonnen werden - wie bisher - entsprechend verkleinert und kostengünstiger angeboten.

Die Stadt schreibt einen Auftrag zum Bau einer Vergärungsanlage mit anschließendem BHKW aus, das mit dem entstehenden Biogas betrieben wird. Die Anlage soll für die mittelfristig zu erwartenden 70.000 t/a Biomüll aus dem Düsseldorfer Stadtgebiet ausgelegt sein. Dafür werden 5 Millionen Euro bereitgestellt.

Begründung:
Der energetische Gehalt von Biomüll, aus dem durch einen anaeroben Vergärungsprozess ein erdgasähnliches Gasgemisch hergestellt werden kann, wird bereits in Münster und demnächst in Marburg genutzt. Diese erneuerbare Energie stellt gerade in Großstädten eine sinnvolle Ergänzung zur Solarenergie dar. Ihre möglichst vollständige Ausbeutung ist ein wichtiger Schritt hin zu einer CO2-freien Zukunft. Das CO2, das bei der Verbrennung des Biogases frei wird, würde bei der Verbrennung des Biomülls oder bei der Kompostierung ohnehin entstehen. Das bei der Verbrennung des Biomülls enthaltene Wasser verschlechtert die thermische Energieausbeute in einer Müllverbrennungsanlage erheblich.

Beim Einsammeln von Altpapier in einer für den Bürger kostenfreien Tonne hat die Stadt Düsseldorf gute Erfahrungen gesammelt. Die dafür vorgesehene Tonne hat in den letzten Jahren eine große Verbreitung gefunden. Bei Biomüll kann man davon ausgehen, dass das Einsammeln mittelfristig ebenso kostendeckend ist.

Im Klimaschutzprogramm ist der Bau von eigenen Anlagen zur Energiegewinnung mittels BHKWs vorgesehen. Die Vergärungsanlage mit anschließendem BHKW könnte bis zu 1,0 MW elektrischer Energie erzeugen und sich schnell amortisieren.

In Münster existiert eine Biomüllvergärungsanlage schon seit 1997. Dort werden jährlich 18.000 t Biomüll umgesetzt. In Marburg wird gerade eine neue Anlage in Betrieb genommen, in der mit 8.000 t Biomüll 390 kW el. Leistung erbracht wird.

Freundliche Grüße

 

Stephan Ungheuer                               Lutz Pfundner                          Anja Vorspel