Krankenstand und Belastungsanzeigen bei der Stadtverwaltung Düsseldorf
Anfrage der Fraktion DIE LINKE.Düsseldorf zur Sitzung des Personal- und Organisations-ausschusses am 18.06.2015: Auch unter SPD/FDP/Grüne sollen weiterhin im Personaletat 32 Millionen Euro jährlich eingespart werden. Das geht zu Lasten der städtischen Bediensteten und des Services für die EinwohnerInnen. Immer wieder wird über unzumutbare Serviceeinschränkungen und teilweise hohen Krankenständen in einzelnen Ämtern, wie z.B. dem Jobcenter, Meldeamt, Gesundheitsamt, Zulassungsstelle, Kulturamt u. a. berichtet. Die städtischen Bediensteten beklagen eine starke Zunahme des Arbeits- und Leistungsdrucks in den letzten Jahren.
Nach § 15 bzw. § 16 Arbeitsschutzgesetz sind ArbeitnehmerInnen angehalten, dem Arbeitgeber unverzüglich eine Überlastung anzuzeigen, wenn davon eine Gefährdung der eigenen Gesundheit oder Sicherheit sowie der Gesundheit oder Sicherheit anderer Personen ausgehen kann.
Vor diesem Hintergrund stellt die Ratsfraktion DIE LINKE fo
- Wie entwickelte sich der Krankenstand innerhalb der Stadtverwaltung in den letzten fünf Jahren? (Bitte aufgeschlüsselt nach Geschlecht, Amt und Jahren)
- Wie hoch ist die Zahl der Überlastungsanzeigen städtischer MitarbeiterInnen in den letzten fünf Jahren? (Bitte aufgeschlüsselt nach Geschlecht, Amt und Jahren)
- Welche Maßnahmen werden von der Stadtverwaltung Düsseldorf getroffen, um auf Überlastungsanzeigen und erhöhte Krankenstände in Ämtern und Dienststellen zu reagieren?
Freundliche Grüße
Helmut Born Gilbert Yimbou Thomas Obst
Antwort der Verwaltung am 18.06.2015: (Beigeordneter Prof. Dr. Meyer-Falcke):
zu Frage 1: Die Entwicklung des Krankenstandes für die letzten fünf Jahre kann der als Anlage
beigefügten Übersicht entnommen werden. Eine Detailbetrachtung auf Ämterebene
ist ohne weitergehende Parameter nicht aussagekräftig. Daher wurde darauf an dieser
Stelle verzichtet (siehe auch Antwort zu Frage 3).
zu Frage 2: Der Umgang mit Überlastungsanzeigen ergibt sich aus der Allgemeinen Geschäftsanweisung.
Darin ist eine Erfassung von Überlastungsanzeigen und eine zentrale
Zuständigkeit nicht geregelt. Insofern kann keine Aussage über deren Zahl gemacht
werden.
zu Frage 3: Wie in Frage 2 dargelegt, ist eine Erfassung von Überlastungsanzeigen nicht vorgesehen.
Daher können nur grundsätzliche bzw. festgeschriebene Maßnahmen der
Stadtverwaltung Düsseldorf zur Auflösung von Belastungssituationen dargestellt
werden. Das sind z.B.:
– Priorisierung von Aufgaben
– Umverteilung von Personalkapazitäten
– eindeutige Beschreibung und ggf. Standardisierung von Verfahrensabläufen
– Beantragung von Überstunden zum Abbau von Rückständen
– Prüfung von Technikunterstützung
– Prüfung der Personalbemessung
– Entwicklung von Vorschlägen zur Optimierung der Aufbau- und Ablauforganisation
Darüber hinaus werden die Krankenstände durch die Stabsstelle des Betrieblichen
Gesundheitsmanagements beobachtet und strategisch behandelt.
Neben präventiven Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung zur Vermeidung
von Krankheit, den o.g. Maßnahmen der OE und weiter der PE, zielen Maßnahmen des Betrieblichen Eingliederungsmanagements darauf ab, Beschäftigte nach einer langen Erkrankung wieder dauerhaft in das Berufsleben zu integrieren.
Bei einem monatlich stattfindenden Steuerkreis „Gesundheit bei der Arbeit“ werden
gesamtstädtisch sowie amts- und bereichsspezifisch Daten der Fehlzeitenstrukturanalyse,
Altersstruktur, Geschlechterverteilung etc. sowie weiterer relevanter Indikatoren
und Beobachtungen verschiedener Beteiligter zusammengeführt. Daraus können
ggfs. Maßnahmen abgeleitet und initiiert werden.
Aufteilung Krankenquote Frauen / Männer / Gesamt (Lang- und Kurzzeiterkrankungen)
2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | |
---|---|---|---|---|---|
Frauen gesamt | 7,90 % | 7,72 % | 7,25 % | 7,39 % | 7,76 % |
Männer gesamt | 6,26 % | 6,49 % | 6,53 % | 6,90 % | 7,07 % |
Gesamt | 6,83 % | 6,89 % | 6,95 % | 7,19 % | 7,48 % |
Aufteilung Frauen / Männer / Kurzzeiterkrankungen
2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | |
---|---|---|---|---|---|
Frauen Kurzzeit | 4,60 % | 4,53 % | 4,32 % | 4,51 % | 4,39 % |
Männer Kurzzeit | 3,72 % | 3,82 % | 3,90 % | 4,30 % | 4,18 % |
Aufteilung Frauen / Männer (Langzeiterkrankungen)
2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | |
---|---|---|---|---|---|
Frauen Langzeit | 3,30 % | 3,19 % | 2,93 % | 2,88 % | 3,37 % |
Männer Langzeit | 2,54 % | 2,67 % | 2,63 % | 2,60 % | 2,89 % |
Aufteilung Frauen / Kurz- / Langzeiterkrankungen
2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | |
---|---|---|---|---|---|
Frauen Kurzzeit | 4,60% | 4,53 % | 4,32 % | 4,51 % | 4,39 % |
Frauen Langzeit | 3,30% | 3,19 % | 2,93 % | 2,88 % | 3,37 % |
Frauen Kurz- und Langzeit | 7,90 % | 7,72 % | 7,25 % | 7,39 % | 7,76 % |
Aufteilung Männer / Kurz- / Langzeiterkrankungen
2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | |
---|---|---|---|---|---|
Männer Kurzzeit | 3,72 % | 3,82 % | 3,90 % | 4,30 % | 4,18 % |
Männer Langzeit | 2,54 % | 2,67 % | 2,63 % | 2,60 % | 2,89 % |
Männer Kurz- und Langzeit | 6,26 % | 6,49 % | 6,53 % | 6,90 % | 7,07 % |
Krankenquote Kurzzeiterkrankungen Gesamt
2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | |
---|---|---|---|---|---|
Gesamt Kurzzeit | 4,01 % | 4,04 % | 4,15 % | 4,42 % | 4,30 % |