Öffnungszeiten der Stadtbüchereien

Kulturausschuss

Anfrage der Fraktion DIE LINKE zur Sitzung des Kulturausschusses am 17.10.2013:

In der vergangenen Sitzung des Kulturausschusses wurde der Gesamtbericht zur Befragung der KundInnen der Stadtbüchereien in Düsseldorf vorgestellt. Der Bericht enthält unter anderem die Ergebnisse der Befragung zu den Öffnungszeiten der Zentralbibliothek und der Stadtteilbüchereien.

Im Bericht wurden die Antworten der KundInnen zu den Öffnungszeiten nach ihrer Häufigkeit sortiert, so dass Aussagen darüber getroffen werden können, welche Zeiten zu den am häufigsten gewünschten Öffnungszeiten gehören und welche nicht.

Bei den Ergebnissen fällt auf, dass eine große Zahl der KundInnen längere Öffnungszeiten wünschen. So wird besonders für die Zentralbibliothek, aber auch für die Stadtteilbüchereien eine Öffnung bereits ab 10 Uhr morgens gewünscht. Weiterhin sollten nach Meinung der KundInnen die Stadtteilbüchereien abends länger öffnen, nach Möglichkeit bis 20 Uhr. An Samstagen wird eine Öffnung von 10-16 Uhr favorisiert.

Bemängelt wird von KundInnen zudem, dass die derzeitigen Öffnungszeiten der Stadtteilbüchereien uneinheitlich sind und das sie während der Mittagszeit und an Dienstagen schließen.

DIE LINKE. Ratsfraktion Düsseldorf fragt an:

  1. Welche Änderungen der Öffnungszeiten sind aufgrund der Ergebnisse der Befragung geplant?

  2. Wie viel zusätzliches Personal würde für eine Öffnung aller Büchereien von montags bis freitags 10-20 Uhr und samstags 10-16 Uhr benötigt (aufgeschlüsselt nach Bücherei)?

  3. Welche zusätzlichen Kosten würde eine Öffnung aller Büchereien von montags bis freitags 10-20 Uhr und samstags 10-16 Uhr verursachen (aufgeschlüsselt nach Personal- und Sachkosten und jeweiliger Bücherei)?

Freundliche Grüße

Dr. Michael C. Klepsch                      Peter-Ulrich Peters            Daniela Dauner


Antwort der Verwaltung durch den Beigeordneten Lohe:

Stellungnahme zur Anfrage der Ratsfraktion "Die Linke" zu den Öffnungszeiten der Stadtbüchereien vom 02.10.2013

Einleitung:

Im Rahmen einer großen Kundenbefragung hat das Amt für Statistik und Wahlen die Nutzerinnen und Nutzer der Stadtbüchereien in der Zentralbibliothek sowie in sechs ausgewählten Stadtteilbüchereien nach ihrer Zufriedenheit mit den derzeitigen Öffnungszeiten gefragt. Insgesamt wurden die Öffnungszeiten der Zentralbibliothek mit der Schulnote 2,1 bewertet (Befragung 2007: 2,2), die Öffnungszeiten der Stadtteilbüchereien mit der Schulnote 2,9 (Befragung 2007: 3,0). Trotz der leichten Verbesserung im Gesamturteil im Vergleich zur Befragung von 2007 wünschen sich in der Tat viele Kundinnen und Kunden der Stadtbüchereien eine Ausweitung der jetzigen Öffnungszeiten.

Frage 1:
Welche Änderungen der Öffnungszeiten sind aufgrund der Ergebnisse der Befragung geplant?

Antwort:
Derzeit werden die Ergebnisse der Kundenbefragung von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtbüchereien im Rahmen von moderierten Workshops diskutiert.
Ziel ist die Optimierung der angebotenen Dienstleistungen. Gegenstand der Diskussion sind natürlich auch die Öffnungszeiten. Da sich die Diskussion noch im Anfangsstadium befindet, liegen noch keine konkreten Ergebnisse vor. Ausdrücklich möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass Veränderungen derzeit nur auf der Basis der vorhandenen personellen Ressourcen in Betracht kommen.


Frage 2:
Wie viel zusätzliches Personal würde für eine Öffnung aller Büchereien von montags bis freitags 10-20 Uhr und samstags 10-16 Uhr benötigt (aufgeschlüsselt nach Büchereien)?

Antwort:
Derzeit verfügen die 13 Stadtteilbüchereien über 4,0 bzw. 4,5 Personalstellen (Ausnahme Bücherei Unterbach mit 2,5 Personalstellen). Angeboten werden 22 Öffnungsstunden wöchentlich (Ausnahme Bücherei Unterbach mit 17 Öffnungsstunden).

Eine Ausweitung der Öffnungszeiten von jetzt 22 auf dann 56 Stunden wöchentlich würde bei vorsichtiger Kalkulation einen Personalmehrbedarf von 5 Stellen je dezentralem Standort (2 Bibliothekare und 3 Fachangestellte) nach sich ziehen, insgesamt also 65 Stellen.
Für die Zentralbibliothek würde eine Ausweitung der Öffnungszeiten um acht Stunden von jetzt 48 Stunden auf dann 56 Stunden einen Personalmehrbedarf von vorsichtig kalkuliert neun Stellen nach sich ziehen (4 Bibliothekare und 5 Fachangestellte).

Insgesamt würde sich damit bei einheitlichen Öffnungszeiten unserer Stadtbüchereien von montags bis freitags 10-20 Uhr und samstags von 10-16 Uhr ein Personalmehrbedarf von 74 Stellen ergeben.


Frage 3:
Welche zusätzlichen Kosten würde eine Öffnung aller Büchereien von montags bis freitags 10-20 Uhr und samstags 10-16 Uhr verursachen (aufgeschlüsselt nach Personal- und Sachkosten und jeweiliger Bücherei)?

Antwort:
Bei einer Kalkulation von durchschnittlich 53.000,00 Euro pro bibliothekarischer Stelle (VergGr. E9 TVöD) und 40.000,00 Euro pro Fachangestelltenstelle (VergGr. E5 TVöD) pro Jahr würden sich für jeden dezentralen Standort Mehrkosten im Personalbereich in Höhe von 226.000,00 Euro ergeben. In der Zentralbibliothek würden sich im Personalbereich Mehrkosten in Höhe von 412.000,00 Euro ergeben.

Damit würde sich insgesamt ein Mehrbedarf im Personalkostenbudget in Höhe von 3.350.000,00 Euro ergeben, um die vorgeschlagenen einheitlichen Öffnungszeiten aller Stadtbüchereien umzusetzen. Zusätzliche Sachkosten würden im Bereich des Anschaffungsetats für Medien entstehen, da die vorgeschlagenen Öffnungszeiten die Zahl der Kundinnen und Kunden und damit auch die Zahl der Medienausleihen noch einmal deutlich erhöhen würden. Hier ist der Finanzbedarf allerdings nicht seriös zu kalkulieren.

Nicht kalkuliert werden können daneben zusätzliche Gebäudekosten, die sich aus der Aufstockung der Personalstellen ergeben würden. Insbesondere die Stadtteilbüchereien verfügen nur über sehr geringe Büroflächen.