Pflanzung eines Tiny Forest auf den Brachflächen I und III "Nach den Mauresköthen"

Umweltausschuss

Antrag der Ratsfraktion DIE LINKE. Düsseldorf zur Sitzung des Umweltausschusses am 28.04.2022 (AUS/013/2022):

Die Verwaltung wird beauftragt, die Bereiche auf den städtischen Brachflächen I und III „Nach den Mauresköthen“ auf die Eignung zur Pflanzung eines Tiny Forests zu prüfen.

Begründung:
Am 16.12.2021 beschloss der Düsseldorfer Rat mehrheitlich, die städtischen Flächen im Bereich „Nach den Mauresköthen“ baureif zu machen und die Schäden der PFT-Eintragsstelle auf den ausgewiesenen Flächen I, II und III zu sanieren (AWIR/050/2021).

Die Stadt ist Grundstückseigentümerin der derzeit brachliegenden Flächen „Nach den Mauresköthen“. Der Bereich teilt sich auf in das sogenannte frühere „Lager 61“ sowie das ehemalige „westliche Werksgelände“. Das gesamte Gelände des Lagers 61 (Fläche I und II) umfasst eine Größe von ca. 103.000 m². Die östlich gelegene städtische Fläche „westliches Werksgelände“ (Fläche III) umfasst eine Flächengröße von ca. 53.000 m². Die ausgewiesenen Flächen sollen nach den Untersuchungen durch Bodenaufbereitung als Gewerbefläche entwickelt und/oder für kommunale Zwecke bereitgestellt werden.

Der Rat der Stadt hat in Düsseldorf 2017 das Düsseldorfer Klimaanpassungskonzept beschlossen. In diesem Rahmen entstehen unter dem Projekt „Stadt-Wald:Wald-Stadt“ sogenannte Pocket-Parks, auch Westentaschenparks genannt. Die jüngste Fläche an der Albertstraße ist 1850 m² groß und soll von einem Parkplatz zu einer parkähnlichen Grünfläche mit Aufenthaltsmöglichkeiten umgewandelt werden. Dadurch werden versiegelte Flächen im hochverdichteten und klimatisch belasteten Stadtraum der Natur und den Menschen als Lebensraum zurückgeben.

Ein Tiny Forest dagegen ist anders definiert und angelegt. Er ist kein Park. Laut Definition handelt es sich bei einem Tiny Forest um einen dichten, schnell wachsenden Wald. Dieser ist mit mindestens zweihundert Quadratmeter gerade mal so groß wie ein Tennisplatz. Er kann aber auch größer angelegt werden.

Er ist eine kleine, schnell wachsende Wildzone in einem festgelegten Bereich, der nicht von Menschen genutzt werden soll. Für einen Tiny Forest sollen zwischen 30 bis 70 verschiedene Pflanzen ausgewählt werden. Alle heimischen Gehölze, Pflanzen, Bäume, Sträucher und Stauden bilden dabei die verschiedenen Ebenen eines Waldes ab. Durch die besondere Art der Pflanzung ist der Wald in nur fünf Jahren so groß, wie ein erwachsener Mensch. Erste Ergebnisse aus anderen Anpflanzungen ergaben, dass ein 200 m² großer Tiny Forest 250 Kilogramm CO² pro Jahr binden kann. Er ist ein natürliches Regenwassernutzungs- und -rückhaltesystem, in dem jeder einzelne Baum bis zu 8.000 Liter Regenwasser speichern kann. Bei einem Wäldchen können es bis zu 6 Millionen Liter sein. In den Niederlanden wurden zwischen 2015 und 2020 100 Tiny Forests gepflanzt. Bis 2022 sollen es 200 werden.

Da die Brachflachen I und III direkt an der Düssel abschließen, ist diese Fläche besonders als Schwammfläche und für die Pflanzung von einem Tiny Forest interessant.

DIE LINKE Düsseldorf beantragt, dass bei der Planung der Aufbereitungsarbeiten geprüft werden soll, ob entlang der Düssel auf der Fläche I und/oder Fläche III Bereiche für einen Tiny Forest aufbereitet und freigehalten werden kann. Die Kosten für die Errichtung eines Tiny Forest werden auf 4 €/m² geschätzt. Die Kosten bei einem Pocket Park liegen bei 70 €/m².

Mit freundlichen Grüßen
Heidemarie Behrens                         Rita Kiwitt                    Dominik Dörr


Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt.