Planungsdesaster beim Umbau des Schauspielhause

Kulturausschuss

Anfrage der Fraktion DIE LINKE zur Sitzung des Kulturausschusses am 18.10.2011:

Am 02. September 2011 wurde die Öffentlichkeit überraschend durch Presseberichte darüber informiert, dass die infolge der Sanierung des Düsseldorfer Schauspielhauses ursprünglich für den 14. Oktober geplante Wiedereröffnung des Großen Hauses sich um voraussichtlich drei Wochen verschieben wird.

Als Grund für die Verzögerung wurden längere Produktions-, Fertigungs- und Montageabläufe bei der Zusammenfügung der Einzelelemente der Verschalung im Zuschauerraum des Großen Hauses durch die beauftragte Baufirma angegeben, die unvorhergesehen eingetreten sei. Betroffen von der verspäteten Eröffnung sind zwei von sieben Auftaktpremieren des neu engagierten Intendanten des Schauspielhauses Staffan Holm.

Wie sich weiter herausstellte, war nicht nur die Öffentlichkeit überrascht von den Vorgängen zu erfahren, sondern auch der Aufsichtsrat. War noch aus den ersten Presseberichten zu entnehmen, dass der Aufsichtsrat von den Vorgängen sogleich informiert worden sei, wurde diese Information anderntags öffentlich von Aufsichtsratsmitgliedern bestritten, die sich vehement darüber beklagten, von dem entstandenen Planungsdesaster und den daraus entstandenen Verzögerungen erst aus der Zeitung erfahren zu haben.

In diesem Zusammenhang fragt DIE LINKE. Ratsfraktion Düsseldorf an:

  1. Wann wurde der Aufsichtsrat von den entstandenen Verzögerungen erstmals informiert?
  1. Wie hoch veranschlagt die Stadt zur Stunde die Gesamtkosten, die sich aus der verspäteten Eröffnung der Spielzeit im Großen Haus ergeben werden?
  1. Wer ist aus Sicht der Stadt verantwortlich für das entstandene Planungsdesaster?

Freundliche Grüße

Dr. Michael C. Klepsch                        Peter Ulrich Peters                        Daniela Dauner 


Antwort der Verwaltung durch den Beigeordneten Dr. Lohe

Frage 1:
Wann wurde der Aufsichtsrat von den entstandenen Verzögerungen erstmals informiert?

Antwort:
Die Geschäftsführung des Düsseldorfer Schauspielhauses erfuhr erstmals am 30.08.2011 von den entstandenen Verzögerungen. Am 31.08.2011 wurden die Gesellschafter von der Geschäftsführung in Kenntnis gesetzt, für den gleichen Tag wurde ein Krisengespräch anberaumt. Die Mitglieder des Aufsichtsrates wurden nach Aussage der Geschäftsführung des Schauspielhauses von dieser ab dem 02.09.2011 telefonisch über die Verzögerungen informiert.

Frage 2:
Wie hoch veranschlagt die Stadt zur Stunde die Gesamtkosten, die sich aus der verspäteten Eröffnung der Spielzeit im Großen Haus ergeben werden?

Antwort:
Der Schaden, der durch die Bauverzögerung entstanden ist, wird derzeit ermittelt. Im Bereich des Schauspielhauses liegt nach derzeitiger Schätzung der entstandene Schaden durch Vorstellungsausfälle oder zusätzliche Kosten im sechsstelligen Bereich.

Frage 3:
Wer ist aus Sicht der Stadt verantwortlich für das entstandene Planungsdesaster?

Antwort:
Wie bereits berichtet, sind Probleme bei Produktion und Montage der Raumverkleidungen, insbesondere im Bereich der Rundungen, ursächlich für die entstandenen Verzögerungen. Die Geltendmachung von Schadenersatzansprüchen wird derzeit geprüft.