Sachstand Kellerbühne in der Jahnstraße 3

Kulturausschuss

Anfrage der Ratsfraktion DIE LINKE. Düsseldorf zur Sitzung des Kulturausschusses am 01.06.2023 (KUA/096/2023):

Die Räumlichkeiten mit dem Foyer und vor allem die Kellerbühne in der Jahnstraße 3 stellten für die Düsseldorfer Tanz-, Theater- und Musikszene immer eine wichtige Nutzungsfläche für die eigene kreative Arbeit dar. Seit dem Umzug des „Forum Freies Theater“ (FFT) in das Kap 1 am Konrad-Adenauer-Platz, werden die Räumlichkeiten jedoch nicht mehr für kulturelle Zwecke genutzt. Die Stadt verfügt für die Kellerräume allerdings Sondernutzungsrechte bis 2078.

Deshalb fragt DIE LINKE Ratsfraktion Düsseldorf:

  1. Warum werden die Räumlichkeiten in der Jahnstraße 3 (Kellerräume, Foyer) nicht für Kulturschaffende wie zum Beispiel für Off-Kulturvereine, Musiker:innen, Tanzauftritte, Theaterstücke und Schulaufführungen genutzt?
     
  2. Wird es für Düsseldorfer Bürger:innen und Kulturschaffende die Möglichkeit geben, sich mit eigenen Ideen für die kulturelle Nutzung der Räumlichkeiten in der Jahnstraße 3 einzubringen?
     
  3. Was plant die Stadt für die weitere Nutzung der bestehenden Räumlichkeiten in der Jahnstraße 3?

Freundliche Grüße
Peter Ulrich Peters                            Sophie Würdemann                                                Michael Driesch

 

Antwort der Verwaltung durch die Beigeordnete Koch:

Antwort Frage 1:
Die Räumlichkeiten in der Jahnstraße 3 stammen zurzeit noch aus den 70iger Jahren. Eine reine Instandsetzung genügt nicht, um die Gefahrenquellen für die Nutzerinnen und Nutzer im jetzigen Zustand der Örtlichkeit auszuschließen. Dazu zählt die veraltete technische Gebäudeausrüstung, deren Nutzung mit dem Brandschutz nicht mehr vereinbar ist. Beispielhaft genannt sei auch das veraltete Rohrnetz, welches nicht mehr der Trinkwasserverordnung entspricht. Da es sich um eine Veranstaltungsstätte handelt, gelten zudem gesetzliche Bestimmungen zum Schutz der Nutzerinnen und Nutzer, deren Einhaltung unumgänglich sind. Aufgrund dessen ist aus Sicht der Verwaltung eine Nutzung im jetzigen Zustand nicht vertretbar

Ein ganzheitlicher Ansatz ist zielführend, um eine Nutzung der Räumlichkeiten in der Jahnstraße 3 zu ermöglichen: Die bauliche und die technische Sanierung der Flächen sollte dabei im Fokus stehen. Erforderlich sind grundlegende bauliche Eingriffe und Sanierungsmaßnahmen, zu denen auch eine Erneuerung der technischen Gebäudeausrüstung zählt. Ferner ist es notwendig, für den Weiterbetrieb der Versammlungsstätte im Sinne der Bauordnung (BauO) NRW die Flächen barrierefrei zu gestalten, um so den heutigen Anforderungen an eine öffentliche Nutzung gerecht werden zu können. Mit Blick auf den örtlichen Wechsel des FFT an den neuen Standort „Konrad Adenauer Platz 1“, wurde die Veranstaltungsfläche in der Jahnstraße noch bis zur Übergabe an das Kulturamt im Herbst 2021 durch die verantwortlichen des FFT weiterbetrieben. Dies war im Kontext des Bestandsschutzes, nur mit entsprechendem organisatorischen, personellen Aufwand und unter ständiger Überwachung der technischen Anlagen möglich. Eine Sanierung konnte dadurch nur hinausgezögert werden, hätte aber auch unter Weiternutzung des FFT letztendlich stattfinden müssen.

Antwort Frage 2:
Die freie Szene der darstellenden Künste hat seit geraumer Zeit zu wenig Probemöglichkeiten in Düsseldorf. Bereits im Rahmen eines Fachtages zum Thema „Proberaumkonzept für die freie Tanz- und Theaterszene“ mit Vertreterinnen und Vertretern der Politik, der freien Szene und der Kulturverwaltung Ende 2019 wurden die Räumlichkeiten in der Jahnstraße 3 als favorisierter, zentraler Ort für die freien darstellenden Künste diskutiert. Die baulichen Voraussetzungen des Ortes sowie die im Grundbuch festgehaltene Nutzungsverpflichtung für „Theaterzwecke“ stellen geeignete Bedingungen dar. Es wird eine Nutzung anvisiert, die über das Proben hinausgeht und die ehemaligen Kammerspiele als einen Ort für die Künste versteht, in dem sich Kooperationen verschiedener Art entwickeln können und auch eine Öffnung für Publikum erfolgt. Die Szene der freien darstellenden Künste hat ein Betreiberkonzept formuliert, das nach Entscheidung für die Sanierung der Räumlichkeiten unter Beteiligung weiterer Kulturschaffender weiterentwickelt werden kann.

Antwort Frage 3:
Durch das technische Gebäudemanagement des Kulturamtes wurde eine Machbarkeitsstudie zum „Sanierungs- und Umnutzungskonzept von ehemaligen Theaterräumen des FFT“ zu Proberäumen der freien Tanz- und Theaterszene entwickelt, die am 24.11.2021 den kulturpolitischen Sprecher*innen der im Kulturausschuss vertretenen Fraktionen vorgestellt wurde. Das Projekt befindet sich gemäß Geschäftsanweisung zur Durchführung von Maßnahmen im Baubereich (GA Bau) in Vorbereitung. Ausgelöst durch die aktuelle geopolitische Lage auf den Weltmärkten und den damit verbundenen enormen Preissteigerungen innerhalb der Baubranche, ergibt sich darüber hinaus ein zusätzlicher verwaltungsinterner Abstimmungsprozess.