Sachstand - Legale Graffiti-Flächen in Düsseldorf

Kulturausschuss

Anfrage der Fraktion DIE LINKE.Düsseldorf zur Sitzung des Kulturausschusses am 09. Mai 2019:
Die einst weit verbreitete Meinung, Graffiti im Stadtbild sei das Ergebnis willkürlicher Schmierereien, ist längst überholt. Graffiti hat sich als anerkannte Kunstrichtung etabliert. Viele Städte in Deutschland haben den Kunstschaffenden legale Graffiti-Flächen zur Verfügung gestellt. In Bochum etwa  sind 18 verschiedene Flächen für legales Graffiti freigegeben.

Es wäre wünschenswert, wenn auch die Stadt Düsseldorf weitere legale Graffiti-Flächen zur Verfügung stellt, die sich über das Stadtgebiet verteilen. Damit könnte die Stadt das künstlerische Potential von Graffiti-Kunstschaffenden fördern, die Anerkennung der Kunstform vorantreiben und sich klar gegen eine Kriminalisierung von Graffiti- Kunst positionieren.

Aus Gesprächen zwischen Fachämtern der Verwaltung und VertreterInnen der Graffiti-Szene in den letzten zwei Jahren ging die Anregung hervor, dafür auf einem Stadtrundgang gemeinsam Flächen zu identifizieren. 

DIE LINKE Ratsfraktion Düsseldorf fragt an:

  1. Hat ein gemeinsamer Stadtrundgang oder eine andere Form der Zusammenarbeit von Fachämtern und VertreterInnen der Graffiti-Szene stattgefunden, um eine Liste geeigneter Flächen für legale Graffiti zu erstellen, und wenn nein, warum  nicht
     
  2.  Welches Ergebnis hat diese Zusammenarbeit erbracht? 
     
  3. Welche legalen Graffiti-Flächen wurden in Düsseldorf seit Oktober 2017 eingerichtet?

Mit freundlichen Grüßen
 

Peter Ulrich Peters                  Daniela Dauner                      Olaf Nordsieck       

 

Antwort der Verwaltung am 09.05.2019 (Beigeordneter Lohe)

zu Frage 1: Über den Beirat bildende Kunst mit Beschluss des Kulturausschusses wurden seit
Oktober 2017 folgende Wandmalprojekte gefördert:
- die Brückenmalaktion an der Unterführung Münchener Straße/Bonner Straße, durchgeführt von dem Verein Düsseldorfer Künstler e.V.,
- die Wandgestaltung Hochschule Düsseldorf, Münsterstraße, im Rahmen des 30-jährigen Städtepartnerschaftsjubiläums Chemnitz, Haifa, Reading,
- das Wandmalprojekt „Mauerwerk“ auf der Oberbilker Allee, durchgeführt von dem Verein Düsseldorfer Künstler e.V.,
- das Projekt Brückenpfeiler, Benediktusstraße bis Krefelder Straße in Heerdt, durchgeführt von dem Bürgerverein Heerdt.
Darüber hinaus konnten durch das Kompetenz- und Kreativzentrum der Wirtschaftsförderung (KomKuK) folgende legale Graffiti-Flächen vermittelt werden:
- Franklinstraße im Franklinhof im Rahmen der 70-jährigen Städtefreundschaft mit Haifa
- Reichsstraße/Brückenabfahrt Rheinkniebrücke

zu Frage 2: Die Einrichtung einer Graffiti-Wand in Düsseldorf-Hamm wurde seitens des Verbunt e.V. nicht fortgeführt. Die Einrichtung des Lackparks kann aufgrund einer fehlenden bedarfsgerechten Fläche, die keine Hindernisse für alle Beteiligten birgt, derzeit nicht realisiert werden.

zu Frage 3: Den Vertretern der Szene wurde seitens der Verwaltung im Workshop am 26.04.2018 das Angebot unterbreitet, eine Liste mit möglichen Wänden bzw. Flächen einzureichen, um diese in Abstimmung mit den  Fachämtern prüfen zu lassen. Ferner wurde die Einreichung eines Konzeptes über mobile Wände/Flächen durch die Vertreter der Szene angekündigt. Beides ist bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht erfolgt. Das Angebot seitens KomKuK, als Vermittler von möglichen freien Wänden/Flächen und als direkte Kontaktanlaufstelle zum Eigentümer zu agieren sowie die Prüfung von technischen und bürokratischen Gegebenheiten zu übernehmen, wird aktiv durch die Szene in Anspruch genommen (s. Frage 1, Realisierung von Projekten).