Schließung des Lyzeums (Oberstufe) am griechischen Gymnasium in Düsseldorf

Schulausschuss

Anfrage der Fraktion DIE LINKE. zur Sitzung des Schulausschusses am 24.04.2012:

In Düsseldorf besuchen ca. 145 Kinder das griechische Lyzeum am Heerdter Sandberg. Die SchülerInnen erwerben nach der 12. Klasse die griechische Hochschulreife. Nach einer staatlichen Prüfung in Griechenland und einem Sprachtest können die Absolventen auch eine deutsche Universität besuchen. Die griechische Regierung hat sich nun aufgrund der massiv eingeforderten Sparanstrengungen entschlossen, die „Oberstufe“ (Lyzeum) dieser Schulen, die die Klassen 10 bis 12 umfasst, zu schließen. Ab 2013 wird kein Schüler mehr in die Klasse 10 aufgenommen.

Die Schüler der Klasse 9 erwerben einen griechischen Abschluss („Apolyterio des Gymnasiums“), den die Bezirksregierung auf Antrag als Hauptschulabschluss anerkennt. Trotzdem ist damit zu rechnen, dass die meisten Schüler das Abitur anstreben. Dafür müssen sie früher oder später auf eine deutsche Schule wechseln. Aufgrund der Unterschiede zwischen den Lehrplänen des Lyzeums und der deutschen Regelschulen, vor allem des relativ geringen Umfangs des Deutschunterrichts in der Mittelstufe (Klassen 6-9) des Lyzeums gestaltet sich dieser Übergang ohne ausgleichende Maßnahmen als schwierig. Außerdem möchten Eltern ihren Kindern die Perspektive erhalten, durch ausreichend muttersprachlichen Unterricht auch weiterhin für ein Studium in Griechenland qualifiziert zu sein.

DIE LINKE. Ratsfraktion Düsseldorf fragt an:

  1. Gibt es Überlegungen, SchülerInnen des auslaufenden Lyzeums mit ausgleichender Förderung auf den Übergang in das deutsche Schulsystem vorzubereiten bzw. diesen zu begleiten?

  2. Steht die Stadt in Kontakt mit der Schulleitung sowie Eltern und Schülern oder der Bildungsabteilung des griechischen Konsulats, um gemeinsam Lösungsmöglichkeiten zur Bewältigung der Übergangsprobleme zu entwickeln?

  3. Welche Möglichkeiten sieht die Verwaltung, den bilingualen griechisch-deutschen Zweig am Leibniz-Gymnasium im Sinne einer Hilfe bei der ausgleichenden Förderung (s.o.) einzubeziehen?

Freundliche Grüße


Georg Blanchard            Jacqueline Mzoughi


Antwort der Verwaltung:

Frage 1:
Gibt es Überlegungen, Schülerinnen des auslaufenden Lyzeums mit ausgleichender Förderung auf den Übergang in das deutsche Schulsystem vorzubereiten bzw. diesen zu begleiten?

Antwort:
Um einen reibungslosen Schulwechsel zu ermöglichen, steht das Schulministerium mit der Bezirksregierung über die Aufnahme von Schülerinnen und Schülern aufgelöster griech. Ergänzungsschulen in öffentliche Schulen im Kontakt.

Die Bezirksregierung Düsseldorf teilt auf Nachfrage mit, dass man für den hiesigen Zuständigkeitsbereich beabsichtigt, aufgrund der sehr unterschiedlichen Lernstände der Kinder und Jugendlichen keine generellen, sondern individuelle Fördermaßnahmen anzubieten. Auf Nachfrage erfolgen die hierfür notwendigen Beratungsgespräche.
Der Gesamtumfang und Inhalt der Fördermaßnahmen sind z.Zt. – aufgrund nur sehr vereinzelter Nachfragen - noch nicht erkennbar.


Frage 2:

Steht die Stadt in Kontakt mit der Schulleitung sowie Eltern und Schülern oder der Bildungsabteilung des griechischen Konsulats, um gemeinsame Lösungsmöglichkeiten zur Bewältigung der Übergangsprobleme zu entwickeln?

Antwort:
Da landesseitig zunächst die Fragen zu den möglichen und notwendigen Fördermaßnahmen geklärt werden müssen, können von der Stadt z.Zt. noch keine Lösungsmöglichkeiten entwickelt werden.


Frage 3:
Welche Möglichkeiten sieht die Verwaltung, den bilingualen griechisch-deutschen Zweig am Leibniz-Gymnasium im Sinne einer Hilfe bei der ausgleichenden Förderung (s.o.) einzubeziehen?

Antwort:

Das Leibniz-Gymnasium steht als Ansprechpartner für Beratungsgespräche zur Verfügung. Zum Umfang weitergehender Hilfestellungen kann aktuell keine Aussage getroffen werden (siehe Antwort zu Frage 1).