Situation der Hebammen in Düsseldorf

Gleichstellungsausschuss

Anfrage der Fraktion DIE LINKE zur Sitzung des Gleichstellungsausschusses am 01.04.2014:

Frauen haben das Recht zu entscheiden, wie und wo sie ihre Kinder zur Welt bringen wollen. Eine gute flächendeckende Versorgung mit Hebammen ist aber nicht nur für Hausgeburten wichtig, sondern auch für die Betreuung vor und nach der Geburt. Da zurzeit der gesamte Berufsstand jedoch gefährdet ist, ist eine dauerhafte Versorgung in Düsseldorf zukünftig nicht mehr gewährleistet. 

Seit Jahren werden freiberufliche Hebammen durch ständig steigende Versicherungsprämien unter existenziellen Druck gesetzt. Nicht wenige wurden so zur Aufgabe gezwungen, ohne dass von Seiten der Politik regulierend eingegriffen wurde. Die Verbliebenen werden nun mit weiteren Problemen konfrontiert.

Wie die Nürnberger Versicherung bekannt gab, wird sie zum Sommer 2015 aus den letzten beiden verbliebenen Versicherungskonsortien für Hebammen aussteigen. Freiberuflich tätige Hebammen werden dann keine Haftpflichtversicherung mehr haben, was das endgültige Aus für sie bedeuten würde. Das Geburtshaus Düsseldorf kündigte bereits an, die Arbeit dann einstellen zu müssen.

DIE LINKE. Ratsfraktion Düsseldorf fragt an:

  1. Wie viele Hebammen gibt es in Düsseldorf und wie viele davon sind freiberuflich tätig?

  2. Welche Auswirkungen würde ein Wegfall der freiberuflich tätigen Hebammen auf die Versorgung in Düsseldorf haben?

  3. Welche Unterstützung für Hebammen und das Geburtshaus in Düsseldorf gibt es durch die Stadt und ist eine zusätzliche Unterstützung vorgesehen?

Freundliche Grüße

Denise Horn                Ricarda Hinz                Simona Sinescu

Antwort der Verwaltung durch den Beigeordneten Meyer-Falcke:

Frage 1:
Wie viele Hebammen gibt es in Düsseldorf und wie viele davon sind freiberuflich tätig?

Antwort:
In Düsseldorf sind derzeit (Stand: 26.03.2014) 234 Hebammen gemeldet. Hiervon sind etwa 170 Hebammen freiberuflich tätig.


Frage 2:
Welche Auswirkungen würde ein Wegfall der freiberuflich tätigen Hebammen auf die Versorgung in Düsseldorf haben?

Antwort:
Lt. Aussagen auf der Homepage der Vorsitzenden des Kreisverbandes Düsseldorf der Hebammen wären neben dem Wegfall der Geburtshilfe hiervon folgende Leistungen betroffen:

  • - Schwangerenvorsorge
  • - Hilfe bei Beschwerden, Beratungen
  • - Geburtsvorbereitung
  • - Beleggeburt und Rufbereitschaft
  • - Wochenbettbetreuung zu Hause
  • - Rückbildungsgymnastik
  • - Individuelle Angebote wie z.B. Massagen, Akupunktur, Hypnose


Frage 3:
Welche Unterstützung für Hebammen und das Geburtshaus in Düsseldorf gibt es durch die Stadt und ist eine zusätzliche Unterstützung vorgesehen?

Antwort:
Seitens der Landeshauptstadt Düsseldorf erhalten alle Hebammen Unterstützung durch die Einbindung des Kreisverbandes der Hebammen in die Düsseldorfer Gremienstruktur (insbesondere Arbeitskreis „Zukunft für Kinder in Düsseldorf“ der Düsseldorfer Gesundheitskonferenz). Auf der Homepage der Landeshauptstadt Düsseldorf findet sich zudem eine Suchfunktion nach Hebammen in Düsseldorf.

Antworten der Verwaltung
Darüber hinaus bieten das Gesundheitsamt und das Büro für die Gleichstellung von Frauen und Männern an, Räumlichkeiten für Fortbildungsmaßnahmen oder Netzwerktreffen zur Verfügung zu stellen.