Werbebanner für Blaugrünen Ring nicht nachhaltig

Ausschuss für öffentliche Einrichtungen

Anfrage der Fraktion DIE LINKE.Düsseldorf zur Sitzung des Ausschusses für öffentliche Einrichtungen am 29. April 2019:
Im Rahmen der Ausstellung zur Bürgerbeteiligung Blaugrüner Ring wurde im März ausgehend von der Königsallee eine quer durch den Hofgarten verlaufende Kette von Gittern aufgestellt, an denen Kunststofftransparente mit Informationen zum Projekt angebracht wurden. Es ist anzunehmen, dass dafür mehrere hundert Quadratmeter Kunststoffplane verbraucht wurden. Die Transparente waren schon nach kurzer Zeit unansehnlich.

Die Geschäftsanweisung für die Vergabe von Aufträgen und Konzessionen für die Stadtverwaltung Düsseldorf (GA Vergabe) sieht in Punkt 7.1 vor, dass „Bei  der  Beschaffung  oder  Verwendung  von  Materialien  und  Gebrauchsgütern,  bei  Bauvorhaben  und  sonstigen  Aufträgen  […]  Erzeugnisse  zu  berücksichtigen [sind],  die  sich  durch  Langlebigkeit,  Reparaturfreundlichkeit,  Verwertbarkeit  und  Energieeffizienz auszeichnen und im Vergleich zu anderen Erzeugnissen zu weniger oder zu schadstoffärmeren Abfällen führen oder aus Reststoffen oder Abfällen hergestellt worden sind.“

DIE LINKE. Ratsfraktion Düsseldorf fragt an:                              

  1. Wie viele Quadratmeter an Transparenten wurden für die Ausstellung zur Bürgerbeteiligung Blaugrüner Ring produziert?
                                                                              
  2. In welchem Umfang genügten die eingesetzten Transparente den Anforderungen der Vergabevorschriften der Stadtverwaltung in Hinsicht auf Langlebigkeit,  Verwertbarkeit,  Energieeffizienz, Schadstoffarmut und Rohstoffsparsamkeit?
     
  3. Wie hoch sind die Kosten für Beschaffung und Entsorgung der Transparente?

Mit freundlichen Grüßen
 

Peter Ulrich Peters                    Kea Detmers                       Alexander Compare  

 

Antwort der Verwaltung am 29.04.2019 (Beigeordnete Stulgies)

zu Frage 1: Es wurden Transparente im Umfang von ca. 4.000 m2 produziert.

zu Frage 2: Mit der Düsseldorf Marketing GmbH war eine kommunale Tochtergesellschaft Veranstalter der Bürgerbeteiligung Blaugrüner Ring, die grundsätzlich nicht an die Geschäftsanweisungen der Verwaltung gebunden ist. Trotzdem wurde die Ausstellung im Einklang mit den Vorgaben an Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung durchgeführt. In diesem Sinne erfolgte v. a. auch die Materialauswahl: Die sogenannten ,Mannesmanngitter' wurden mit dem Werkstoff PVC, welcher das für diese Zwecke allgemein. übliche· Material darstellt, bespannt. Er kommt und kam regelmäßig auch bei anderen großen Veranstaltungen in Düsseldorf, z. B. Marathon oder Triathlon, zum Einsatz.
Ein entscheidendes Kriterium bei der Auswahl dieses Materials für öffentliche Veranstaltungen ist dessen schwere Entflammbarkeit (Brandschutzklasse Bl), die durch die Versammlungsstätten-Verordnung (VstättVO)  vorgeschrieben ist. Die hohen Sicherheitsanforderungen sehen vor, dass nur Materialien verwendet werden dürfen, die im Brandfall das Feuer nicht unterstützen.
Zudem zeichnet sich das Material durch eine hohe Belastbarkeit und Langlebigkeit aus, so dass die im Zuge der Bürgerbeteiligung „Blaugrüner Ring" eingesetzten Banner zum allergrößten Teil nicht entsorgt werden mussten, sondern wiederverwendet werden können. Abgesehen von einigen durch starke Windböen beschädigten Bannern, lagern die Planen derzeit bei der Düsseldorf Tourismus GmbH. Sie werden - so der Stand der aktuellen Planungen - ein weiteres Mal im Zuge der nächsten Bürgerbeteiligung im Oktober/November 2019 zum Einsatz kommen (ggf. auch noch im Zuge der abschließenden Präsentation der Wettbewerbssieger im Dezember 2019).

Bei der endgültigen Verwendung der Planen fällt positiv ins Gewicht, dass sie über einen Aufdruck in ansprechendem Design und durch ihre Verwendung im Zuge eines viel beachteten, positiv wahrgenommen lokalen Projekts  über einen ideellen Wert verfügen. Es bietet sich daher an, die am Ende des Wettbewerbs vorhandenen Planen durch einen darauf spezialisierten Anbieter in Rucksäcke und Umhängetaschen verarbeiten zu lassen und diese zum Zwecke eines Fundraising für Projekte am Blaugrünen Ring zu vertreiben. Durch die Belastbarkeit und Langlebigkeit des Werkstoffs PVC ist davon auszugehen, dass dies für den größten Teil der Planen möglich sein wird (Verbrauch für einen Tasche je nach Modell variierend zwischen 1 und 2 Quadratmeter).
Die am Ende wirklich zu entsorgenden Planen werden in die dafür vorgesehenen Verwertungssysteme der PVC-Industrie überführt. Beispielsweise sei hier das System des Industrieverband Kunststoffbahnen e.V. genannt, das PVC-Planen zu Platten, .Rasengitter, Reitsportmatten oder Gewächshausböden verarbeitet.

zu Frage 3: Für die Beschaffung der insgesamt 4.000 m2 PVC-Planen sind kosten i. H. v. rund 15.000 Euro entstanden. Entsorgungskosten sind - aus den oben genannten Gründen - derzeit erst in einem sehr geringen Umfang angefallen (beschädigte Planen) und werden insgesamt durch Maßnahmen der Wiederverwertung weitestgehend vermieden.