Zwangsprostitution in Düsseldorf

Gleichstellungsausschuss

Antrag der Fraktion DIE LINKE.Düsseldorf zur Sitzung des Gleichstellungsausschusses am 3 .Juli 2018:

Der Gleichstellungsausschuss beauftragt die Verwaltung einen Bericht über die aktuelle Situation von Zwangsprostituierten in Düsseldorf, unter Einbeziehung aller relevanten Stellen (unter anderem der „Fachstelle für Opfer von Frauenhandel“ der Frauenberatungsstelle Düsseldorf e.V. und der Polizei), in einer der nächsten Sitzungen zu geben.

Begründung:

In der Presse wird über bundesweite Razzien gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel berichtet. Der Schwerpunkt der vergangenen Großrazzia lag in NRW, unter anderem auch in Düsseldorf. Die NRZ berichtete am 07.05.2018 darüber, dass eine Großrazzia an der Kölner Straße durchgeführt wurde. 

Zwangsprostitution ist ein schmutziges globales Geschäftsmodell. Im aktuellen Atlas der Arbeit, den die Hans-Böckler-Stiftung und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) herausgeben, heißt es: „Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gibt es mindestens 4,8 Millionen Zwangsprostituierte (...). Auch Deutschland ist ein Glied in der Kette des Menschenhandels, der auf sexuelle Ausbeutung abzielt. Vor allem aus Bulgarien, Rumänien und Nigeria stammen Frauen, die in Bordellen und Wohnungen als Sexarbeiterinnen arbeiten müssen. Sklaverei in einem modernen, erweiterten Sinne– so die Zwangsprostitution mit Freiheitsberaubung und sexueller Ausbeutung – existiert auch hierzulande.“

Auf der Internetseite der Fachstelle für Opfer von Frauenhandel der Frauenberatungsstelle Düsseldorf e.V. wird folgendermaßen zu diesem Thema informiert: „Aufgrund der in ihren Heimatländern oft schon bestehenden gesellschaftlich unterprivilegierten Situation als Frau sind viele Migrantinnen bereits dort von Ausbeutung und Unterdrückung betroffen. Nach den Ergebnissen der Weltfrauenkonferenz in Peking (1995) unterliegen sie daher auch einer spezifischen Gefährdung, Opfer von Frauenhandel zu werden.“

Um die aktuelle Situation von Zwangsprostituierten in Düsseldorf besser einschätzen zu können, die wichtige Arbeit der „Fachstelle für Opfer von Frauenhandel“ kennenzulernen und darüber hinaus einen Einblick in die Arbeit der Polizei zu bekommen, ist es wünschenswert, diese Themen im Gleichstellungsausschuss zu behandeln.

Freundliche Grüße
 

Petra Müller-Gehl                  Angelika Kraft-Dlangamandla                  Cornelia Schlemper